Montag, 30. November 2009

Stichworte

Theater, Kino, Austellungen, Liebe (und Cholera: Hausarbeit), Bücher, Arbeit, Fernsehen (zu viel und oft zu schlecht), Musik, Essen, Spaziergänge, Uni (und keine Uni), weiterhin: Leben.

Dienstag, 24. November 2009

Leben und so

Das Semester ist vorbei. Naja, fast. Unterricht hab ich nicht mehr, dafür noch zwei Hausarbeiten bis zum 8. Dezember. Aber das passt schon. Schade nur, dass so ein Semester so kurz ist, und dass ich keins dranhängen kann. Auch wenn ich natürlich noch ein bisschen länger hier in der Gegend bleibe. Diese Woche findet gerade eine internationale Fachtagung aus Anlass des Bicentenarios, der Zweihundertjahrfeier der Unabhängigkeit, die im nächsten Jahrzehnt in ganz Südamerika ansteht, die vom Geschichtsdepartment organisiert wird, das Seminario Internacional La Cuestión Colonial. Es geht so ziemlich um alles, was irgendwie mit der Kolonialgeschichte zu tun hat. Die Referenten kommen aus aller Welt, und ist auch alles ziemlich spannend. Trotzdem ist es auch anstrengend, so dass ich nur heute den Vormittag da war und morgen nochmal vorbeischaue, ansonsten mich aber auf andere Sachen konzentriere.
Des weiteren ein wenig, verhältnissmässig unspektakulär, Geburtstag gefeiert, Kino-Besuche, Cafés, etc. Leben halt. Und so. Und zwar sehr schön aktuell!

Dienstag, 17. November 2009

Tejo

Dies ist also die kolumbianische Nationalsportart.
Julián, ich und Stefan.
Beim Wurf des Tejos
Einmal bitte posieren.

Tocaima

Heute war Feiertag, weswegen sich dieses Wochenende für einen Ausflug angeboten hat. Julián, ein kolumbianischer Freund, hatte uns eingeladen auf seine Finca bei Tocaima, nur drei Stunden von Bogotá, aber Tierra Caliente, nämlich 2200 Meter niedriger. Also haben wir uns am Samstag-Morgen am Terminal getroffen. Wir, das waren in diesem Falle Julián, Sophie, Stefan und Nayibe sowie Diana und ich. Eine Französin, die auch mitgekommen ist, musste schon direkt nach der Ankunft in Tocaima wieder zurück, da sie sich krank fühlte. Nach der Ankunft haben wir nur kurz unsere Sachen in der Finca gelassen, haben dann in einem Piqueteadero zu Mittag gegessen: diverse Fleischsorten, Chicharrones (gebratene Schweinehaut), Morcilla (Blutwurst mit Reis gefüllt), Kartoffeln, Yuca und Kochbananen. Den restlichen Nachmittag haben wir an einem Schwimmbad sowie mit Tejo-Spielen verbracht, während ein angenehmer Regen für leichte Abkühlung gesorgt hat. Übrigens lustig bei einer Busfahrt auf dem Weg in die Warmtropen Weihnachtslieder zu hören. Tejo ist der kolumbianische Nationalsport, bei dem in Mannschaften die diskusförmigen Tejo-Steinscheiben auf ein Matschfeld geworfen werden, auf dem in der Mitte, dem bocín, dreieckige Mechas, Schwarzpulvertaschen, liegen, die ordentlich knallen, wenn man sie trifft. Wenn in einer Runde keiner die Mitte trifft, gibt es einen Punkt für das Team, dem der am nächsten an der Mitte liegende Tejo gehört. Wenn es knallt, gibt es drei Punkte. Wenn der Tejo in der Mitte landet, ohne dass es knallt, gibt es sechs Punkte, knallt es und danach bleibt der Tejo in der Mitte, gibt es neun Punkte. Es gewinnt das Team, das als erstes 21 Punkte erreicht. Die Wurftechnik ist fast ähnlich wie beim Kegeln. Dazu wird traditionell Chicha und heutzutage Bier konsumiert. Man bezahlt auch nicht für die Benutzung der Anlage, sondern nur den Konsum.
Am Abend waren wir dann noch in einer Bar und haben Bierflaschen gestapelt, danach dann noch ein wenig in der Finca zusammengesessen, waren aber alle müde und sind früh schlafengegangen. Am Sonntag ging es dann zu einer Schwimmbadanlage, die Sonne hat ganz ordentlich geschienen. Auch wenn weder Sophie noch Diana noch ich gebadet haben, war es dennoch ein netter Vormittag. Besonders an der Anlage war ausserdem die Schlammpackung, die man sich geben konnte. Sehr lustig und wohl gut für die Haut. Nach dem Mittagessen sind die anderen weitergefahren nach Girardot, zur Finca eines anderen Bekannten, während Sophie, Diana und ich aufgebrochen sind zurück nach Bogotá, wo dann die Temperaturen plötzlich wirklich angenehm erscheinen, da wir alle einiges an Arbeit für die Uni anstehen hatten. Ich hab jetzt gerade erst meine Reseña für morgen abgeschlossen.
War insgesamt also wahrlich kein spektakuläres, aber doch sehr schönes Wochenende. Ausserdem habe ich gelernt, dass sechs Leute ohne Probleme in ein Taxi passen.
Diana und ich. Vor der Finca.
Bierflaschenstapeln.
Sophie und Pablo Neruda, unser Begleiter dieses Wochenende.
Diana und der Schlamm.
Nayibe, Julián und Stefan: noch mehr Schlamm.

Samstag, 7. November 2009

eine Woche später

Gestern hat tatsächlich trotz aller Bemühungen der Verwaltung das Aquelarre stattgefunden: Die Playita voller Menschen, rundherum Zelte, lustige, ausgelassene, zum Teil kreative Menschen. Dafür auch einige Schnapsleichen, die von Sanitätern weggetragen wurden. Und ab zehn Uhr die ersten halbnackten Betrunken, die über die Plaza Che gelaufen sind.
Dabei hat man sich doch so bemüht, das alles zu verhindern. Allerdings konnte man es sich nicht leisten, noch einen Tag auf Unterricht zu verzichten. Also wurden nur alle Leute an den Eingängen um die Studierendenausweise gebeten, Taschen gefilzt, Autos durchsucht. Und ab 8 eigentlich niemand mehr reingelassen. Aber auch dagegen wusste man sich zu wehren: Wenn 20-30 Leute gleichzeitig reinströmen, können zwei-drei Sicherheitsleute nichts machen.
Naja, trotz allem waren wohl verhältnissmässig wenig Leute da im Vergleich zu vergangenen Jahren. Die Athmosphäre aber eigentlich wirklich angenehm. Ich habe es dennoch etwas ruhiger angehen lassen, und bin dann noch mit zu Sophie und Diana nach Hause gegangen, wo wir den Abend nett ausklingen lassen haben.
Als ich dann um 3 mein Taxi nach Hause genommen habe, hat es in Strömen gegossen: Die armen Studis, die dann wohl in ihren Zelten gefroren haben.