Donnerstag, 31. Dezember 2009

Girón, Juan Valdez und Floridablanca

Girón am Abend.
Sophie, Diana und ich.

Obleas-Essen in Floridablanca.

Heiligabend

Weihnachtsbaum
Heiligabendessen

Mit Mayra, Sophie, Diana, Alejandro und Gustavo. Rumba im Haus einer Tante.

Freitag, 25. Dezember 2009

¡Feliz Navidad!

Jetzt bin ich schon über eine Woche hier in Bucaramanga. Viel ausser Faulenzen haben wir nicht gemacht, ein paar kleinere Ausflüge, nach Girón, Kolonialdorf in der Nähe, und Floridablanca, Obleas essen. Ausserdem ist auch Sophie seit Dienstag hier, fährt aber morgen schon weiter nach Bogotá.
Gestern natürlich Heiligabend. Das bedeutet hier aber garantiert keinerlei Besinnlichkeit. Morgens werden noch die Geschenke gekauft. Am Nachmittag geht man dann mit der ganzen Familie die Sachen für das Abendessen und den Trago kaufen, und zwar im absolut überfüllten Supermarkt, da alle das gleiche machen. Erstaunlicherweise geht hier auch niemand zur Messe am Heiligabend, auch wenn hier alle sehr viel katholischer sind. Vom 16. bis 24. wird zum Beispiel jeden Abend die Novena gebetet. Hier im Familienkreis, woanders auch in grösserem Rahmen. Das war dann auch das einzig besinnliche am Abend. Das Essen allerdings war sehr lecker: Kapaun. Vor den (künstlichen, komplett vollgepackten) Baum setzt man sich keine Sekunde. Die Geschenke wurden einfach so überreicht, in einem anderen Zimmer. Ausserdem gab es innerhalb der Familie gar keine Geschenke. Nach dem Abendessen fing man dann auch mit dem Aguardiente an und später ging es zu einer Tante und Cousins, wo dann bis zwei Uhr getrunken und getanzt wurde. Musik laut, alle Türen zur Strasse hin offen, draussen wird gesessen, drinnen, in der leeren Sala, getanzt. Am 25., also heute, wird dann rein gar nichts gemacht und es werden die Reste vom Vortag verspeist. Am Heiligabend ist übrigens auch überall in der Stadt Feuerwerk zu hören. Kein Vergleich mit einer besinnlichen, weissen, deutschen Weihnacht. Ich bin mal gespannt, was hier so an Silvester los ist.

Samstag, 19. Dezember 2009

Bucaramanga

Mittlerweile bin ich sit zwei Tagen hier in der Ciudad bonita de Colombia, der schönen Stadt, wie sie genannt wird, der Ciudad de los parques. Angekommen sind wir am Donnerstag-Morgen um drei Uhr nach fast zehn Stunden Fahrt, die recht angenehm waren. Abgesehen von einer Arepa, die nur von Aguapanela besiegt werden konnte. Ausserdem hätten wir fast den Austieg verschlafen. Dafür bin ich dann erstmal über eine Frau gestolpert, die die Ruhe weg hatte, und es sich im Gang breit gemacht hat, um zu schlafen.
Jetzt bin ich also seit zwei Tagen hier in der Familie Dianas. Und mir gehts sehr gut. Wir haben noch nicht wirklich viel gemacht, abgesehen vom Geniessen der freien Zeit. Das Wetter ist einfach toll. Warm. Kurze Hose, T-Shirt. Aber es ist so gerade noch erträglich. Ganz nach meinem Geschmack.
Viel zu berichten hab ich nicht, deswegen belasse ich es erstmal dabei.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Estamos hablando

Tja, tatsächlich ist sie vorbei, meine Zeit in Bogotá. Zwar fehlt mir noch eine Note, aber die ist spätestens bis Freitag da. Morgen (wahrscheinlich) oder übermorgen (unwahrscheinlich) geht es nach Bucaramanga, wo ich Weihnachten und Neujahr mit Diana und bei ihrer Familie verbringen werde. Das wird sicher eine ganz tolle Erfahrung und eine spannende Zeit. Bucaramanga liegt zehn Stunden (im Bus) bzw. eine Stunde (im Flugzeug) nördlich von Bogotá in Santander auf tausend Metern Höhe bei einer Million Einwohnern. Dementsprechend wird es allerdings wahrscheinlich auch schwierig für mich werden, Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, da es dort im Durchschnitt knapp 23 Grad warm ist. Also frühsommerwarm das ganze Jahr. Liegt mir glaub ich mehr als die absolute Hitze der Karibik-Küste. Wobei es manchmal auch in Bucaramanga gefühlt sehr warm sein soll.
Naja, darüber berichte ich dann. Und natürlich über alles, was von Belang ist.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Arbeit und Velitas

Es ist fast halb drei Uhr morgens und ich habe soeben die letzte Hausarbeit dieses Semesters beendet. Nicht dass ich darauf stolz wäre, aber heute musste ich die letzten 12 Seiten der Hausarbeit schreiben, nachdem ich die vergangenen Tage mit dem Sichten von Lektüre verbracht habe. Morgen ist die Abgabe und dann sind Ferien. Übrigens habe ich heute Abend dann im Chat mit gleich drei Kommilitonen gemerkt, dass ich gar nicht so schlecht in der Zeit lag. Diese hatten nämlich zum selben Zeitpunkt noch weniger fertig als ich. Tatsächlich sind hier die Studierenden zum Ende des Semesters sehr viel mehr im Stress als ihre deutschen Leidensgenossen. Dafür müssen sie hier in den Ferien auch einfach mal gar nichts tun. Hat alles seine positiven und negativen Seiten. Neben der vielen Arbeit habe ich aber trotzdem auch andere schöne Sachen erlebt und gemacht. So zum Beispiel vergangene Woche Diana geholfen beim Aufbau eines Kunstprojektes, das sie zum Ende des Semesters präsentieren musste. Dafür dann Beamer und Fernseher installiert sowie auf dem Dach des Gebäudes rumturnend die Oberlichter verdunkelt. Dazu Kleinigkeiten wie zum Beispiel Kino oder Filmabend. Und gestern der Día de las Velitas (Tag der kleinen Kerzen). Hier in Kolumbien wird der Vorabend des 8. Dezembers (Día de la Inmaculada Concepción, Tag der unbefleckten Empfängnis, Feiertag) besonders begangen. Traditionell im Kreis der Familie mit Essen, Trinken und Kerzen. Ich habe den Abend gestern mit Diana und Sophie und deren Mitbewohnern verbracht. Wir haben Forelle gegessen. Ausserdem habe ich (deutschen) Glühwein gemacht. Im Anschluss an das Essen ging es dann vor die Tür, wo jeder kleine Kerzen anzündet und aufstellt, und zwar zum Beispiel für Familienmitglieder oder besondere Wünsche die man hat. Und dann hat es wohl eine positive Bedeutung, wenn eine Kerze schnell abbrennt. Auffällig ist eindeutig, dass hier Weihnachten eher keine besinnliche Konnotation hat. Kolumbianische Weihnachtslieder sind beschwingt und fröhlich. Typisch Latinos. Am Día de las Velitas gibt es ausserdem überall Rumba. Wir haben es dann allerdings verhältnismässig ruhig angehen lassen und nur ein paar Stündchen private Salsastunden genommen bzw. gegeben. Es ist ja noch kein Genie vom Himmel gefallen. Aber meine Welt wird das Tanzen wohl trotzdem nicht werden. Obwohl, Spass macht es schon, wenn zumindest die Grundschritte etwas leichter fallen. So, jetzt werde ich mich zu Bette begeben, bevor ich morgen noch kurz meine Arbeit Korrektur lese und diese abgebe. Danach beginnen wirklich die langersehnten Ferien. Allerdings neigt sich dann (leider) auch die Zeit in Bogotá dem Ende entgegen.