Donnerstag, 31. Dezember 2009

Girón, Juan Valdez und Floridablanca

Girón am Abend.
Sophie, Diana und ich.

Obleas-Essen in Floridablanca.

Heiligabend

Weihnachtsbaum
Heiligabendessen

Mit Mayra, Sophie, Diana, Alejandro und Gustavo. Rumba im Haus einer Tante.

Freitag, 25. Dezember 2009

¡Feliz Navidad!

Jetzt bin ich schon über eine Woche hier in Bucaramanga. Viel ausser Faulenzen haben wir nicht gemacht, ein paar kleinere Ausflüge, nach Girón, Kolonialdorf in der Nähe, und Floridablanca, Obleas essen. Ausserdem ist auch Sophie seit Dienstag hier, fährt aber morgen schon weiter nach Bogotá.
Gestern natürlich Heiligabend. Das bedeutet hier aber garantiert keinerlei Besinnlichkeit. Morgens werden noch die Geschenke gekauft. Am Nachmittag geht man dann mit der ganzen Familie die Sachen für das Abendessen und den Trago kaufen, und zwar im absolut überfüllten Supermarkt, da alle das gleiche machen. Erstaunlicherweise geht hier auch niemand zur Messe am Heiligabend, auch wenn hier alle sehr viel katholischer sind. Vom 16. bis 24. wird zum Beispiel jeden Abend die Novena gebetet. Hier im Familienkreis, woanders auch in grösserem Rahmen. Das war dann auch das einzig besinnliche am Abend. Das Essen allerdings war sehr lecker: Kapaun. Vor den (künstlichen, komplett vollgepackten) Baum setzt man sich keine Sekunde. Die Geschenke wurden einfach so überreicht, in einem anderen Zimmer. Ausserdem gab es innerhalb der Familie gar keine Geschenke. Nach dem Abendessen fing man dann auch mit dem Aguardiente an und später ging es zu einer Tante und Cousins, wo dann bis zwei Uhr getrunken und getanzt wurde. Musik laut, alle Türen zur Strasse hin offen, draussen wird gesessen, drinnen, in der leeren Sala, getanzt. Am 25., also heute, wird dann rein gar nichts gemacht und es werden die Reste vom Vortag verspeist. Am Heiligabend ist übrigens auch überall in der Stadt Feuerwerk zu hören. Kein Vergleich mit einer besinnlichen, weissen, deutschen Weihnacht. Ich bin mal gespannt, was hier so an Silvester los ist.

Samstag, 19. Dezember 2009

Bucaramanga

Mittlerweile bin ich sit zwei Tagen hier in der Ciudad bonita de Colombia, der schönen Stadt, wie sie genannt wird, der Ciudad de los parques. Angekommen sind wir am Donnerstag-Morgen um drei Uhr nach fast zehn Stunden Fahrt, die recht angenehm waren. Abgesehen von einer Arepa, die nur von Aguapanela besiegt werden konnte. Ausserdem hätten wir fast den Austieg verschlafen. Dafür bin ich dann erstmal über eine Frau gestolpert, die die Ruhe weg hatte, und es sich im Gang breit gemacht hat, um zu schlafen.
Jetzt bin ich also seit zwei Tagen hier in der Familie Dianas. Und mir gehts sehr gut. Wir haben noch nicht wirklich viel gemacht, abgesehen vom Geniessen der freien Zeit. Das Wetter ist einfach toll. Warm. Kurze Hose, T-Shirt. Aber es ist so gerade noch erträglich. Ganz nach meinem Geschmack.
Viel zu berichten hab ich nicht, deswegen belasse ich es erstmal dabei.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Estamos hablando

Tja, tatsächlich ist sie vorbei, meine Zeit in Bogotá. Zwar fehlt mir noch eine Note, aber die ist spätestens bis Freitag da. Morgen (wahrscheinlich) oder übermorgen (unwahrscheinlich) geht es nach Bucaramanga, wo ich Weihnachten und Neujahr mit Diana und bei ihrer Familie verbringen werde. Das wird sicher eine ganz tolle Erfahrung und eine spannende Zeit. Bucaramanga liegt zehn Stunden (im Bus) bzw. eine Stunde (im Flugzeug) nördlich von Bogotá in Santander auf tausend Metern Höhe bei einer Million Einwohnern. Dementsprechend wird es allerdings wahrscheinlich auch schwierig für mich werden, Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, da es dort im Durchschnitt knapp 23 Grad warm ist. Also frühsommerwarm das ganze Jahr. Liegt mir glaub ich mehr als die absolute Hitze der Karibik-Küste. Wobei es manchmal auch in Bucaramanga gefühlt sehr warm sein soll.
Naja, darüber berichte ich dann. Und natürlich über alles, was von Belang ist.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Arbeit und Velitas

Es ist fast halb drei Uhr morgens und ich habe soeben die letzte Hausarbeit dieses Semesters beendet. Nicht dass ich darauf stolz wäre, aber heute musste ich die letzten 12 Seiten der Hausarbeit schreiben, nachdem ich die vergangenen Tage mit dem Sichten von Lektüre verbracht habe. Morgen ist die Abgabe und dann sind Ferien. Übrigens habe ich heute Abend dann im Chat mit gleich drei Kommilitonen gemerkt, dass ich gar nicht so schlecht in der Zeit lag. Diese hatten nämlich zum selben Zeitpunkt noch weniger fertig als ich. Tatsächlich sind hier die Studierenden zum Ende des Semesters sehr viel mehr im Stress als ihre deutschen Leidensgenossen. Dafür müssen sie hier in den Ferien auch einfach mal gar nichts tun. Hat alles seine positiven und negativen Seiten. Neben der vielen Arbeit habe ich aber trotzdem auch andere schöne Sachen erlebt und gemacht. So zum Beispiel vergangene Woche Diana geholfen beim Aufbau eines Kunstprojektes, das sie zum Ende des Semesters präsentieren musste. Dafür dann Beamer und Fernseher installiert sowie auf dem Dach des Gebäudes rumturnend die Oberlichter verdunkelt. Dazu Kleinigkeiten wie zum Beispiel Kino oder Filmabend. Und gestern der Día de las Velitas (Tag der kleinen Kerzen). Hier in Kolumbien wird der Vorabend des 8. Dezembers (Día de la Inmaculada Concepción, Tag der unbefleckten Empfängnis, Feiertag) besonders begangen. Traditionell im Kreis der Familie mit Essen, Trinken und Kerzen. Ich habe den Abend gestern mit Diana und Sophie und deren Mitbewohnern verbracht. Wir haben Forelle gegessen. Ausserdem habe ich (deutschen) Glühwein gemacht. Im Anschluss an das Essen ging es dann vor die Tür, wo jeder kleine Kerzen anzündet und aufstellt, und zwar zum Beispiel für Familienmitglieder oder besondere Wünsche die man hat. Und dann hat es wohl eine positive Bedeutung, wenn eine Kerze schnell abbrennt. Auffällig ist eindeutig, dass hier Weihnachten eher keine besinnliche Konnotation hat. Kolumbianische Weihnachtslieder sind beschwingt und fröhlich. Typisch Latinos. Am Día de las Velitas gibt es ausserdem überall Rumba. Wir haben es dann allerdings verhältnismässig ruhig angehen lassen und nur ein paar Stündchen private Salsastunden genommen bzw. gegeben. Es ist ja noch kein Genie vom Himmel gefallen. Aber meine Welt wird das Tanzen wohl trotzdem nicht werden. Obwohl, Spass macht es schon, wenn zumindest die Grundschritte etwas leichter fallen. So, jetzt werde ich mich zu Bette begeben, bevor ich morgen noch kurz meine Arbeit Korrektur lese und diese abgebe. Danach beginnen wirklich die langersehnten Ferien. Allerdings neigt sich dann (leider) auch die Zeit in Bogotá dem Ende entgegen.

Montag, 30. November 2009

Stichworte

Theater, Kino, Austellungen, Liebe (und Cholera: Hausarbeit), Bücher, Arbeit, Fernsehen (zu viel und oft zu schlecht), Musik, Essen, Spaziergänge, Uni (und keine Uni), weiterhin: Leben.

Dienstag, 24. November 2009

Leben und so

Das Semester ist vorbei. Naja, fast. Unterricht hab ich nicht mehr, dafür noch zwei Hausarbeiten bis zum 8. Dezember. Aber das passt schon. Schade nur, dass so ein Semester so kurz ist, und dass ich keins dranhängen kann. Auch wenn ich natürlich noch ein bisschen länger hier in der Gegend bleibe. Diese Woche findet gerade eine internationale Fachtagung aus Anlass des Bicentenarios, der Zweihundertjahrfeier der Unabhängigkeit, die im nächsten Jahrzehnt in ganz Südamerika ansteht, die vom Geschichtsdepartment organisiert wird, das Seminario Internacional La Cuestión Colonial. Es geht so ziemlich um alles, was irgendwie mit der Kolonialgeschichte zu tun hat. Die Referenten kommen aus aller Welt, und ist auch alles ziemlich spannend. Trotzdem ist es auch anstrengend, so dass ich nur heute den Vormittag da war und morgen nochmal vorbeischaue, ansonsten mich aber auf andere Sachen konzentriere.
Des weiteren ein wenig, verhältnissmässig unspektakulär, Geburtstag gefeiert, Kino-Besuche, Cafés, etc. Leben halt. Und so. Und zwar sehr schön aktuell!

Dienstag, 17. November 2009

Tejo

Dies ist also die kolumbianische Nationalsportart.
Julián, ich und Stefan.
Beim Wurf des Tejos
Einmal bitte posieren.

Tocaima

Heute war Feiertag, weswegen sich dieses Wochenende für einen Ausflug angeboten hat. Julián, ein kolumbianischer Freund, hatte uns eingeladen auf seine Finca bei Tocaima, nur drei Stunden von Bogotá, aber Tierra Caliente, nämlich 2200 Meter niedriger. Also haben wir uns am Samstag-Morgen am Terminal getroffen. Wir, das waren in diesem Falle Julián, Sophie, Stefan und Nayibe sowie Diana und ich. Eine Französin, die auch mitgekommen ist, musste schon direkt nach der Ankunft in Tocaima wieder zurück, da sie sich krank fühlte. Nach der Ankunft haben wir nur kurz unsere Sachen in der Finca gelassen, haben dann in einem Piqueteadero zu Mittag gegessen: diverse Fleischsorten, Chicharrones (gebratene Schweinehaut), Morcilla (Blutwurst mit Reis gefüllt), Kartoffeln, Yuca und Kochbananen. Den restlichen Nachmittag haben wir an einem Schwimmbad sowie mit Tejo-Spielen verbracht, während ein angenehmer Regen für leichte Abkühlung gesorgt hat. Übrigens lustig bei einer Busfahrt auf dem Weg in die Warmtropen Weihnachtslieder zu hören. Tejo ist der kolumbianische Nationalsport, bei dem in Mannschaften die diskusförmigen Tejo-Steinscheiben auf ein Matschfeld geworfen werden, auf dem in der Mitte, dem bocín, dreieckige Mechas, Schwarzpulvertaschen, liegen, die ordentlich knallen, wenn man sie trifft. Wenn in einer Runde keiner die Mitte trifft, gibt es einen Punkt für das Team, dem der am nächsten an der Mitte liegende Tejo gehört. Wenn es knallt, gibt es drei Punkte. Wenn der Tejo in der Mitte landet, ohne dass es knallt, gibt es sechs Punkte, knallt es und danach bleibt der Tejo in der Mitte, gibt es neun Punkte. Es gewinnt das Team, das als erstes 21 Punkte erreicht. Die Wurftechnik ist fast ähnlich wie beim Kegeln. Dazu wird traditionell Chicha und heutzutage Bier konsumiert. Man bezahlt auch nicht für die Benutzung der Anlage, sondern nur den Konsum.
Am Abend waren wir dann noch in einer Bar und haben Bierflaschen gestapelt, danach dann noch ein wenig in der Finca zusammengesessen, waren aber alle müde und sind früh schlafengegangen. Am Sonntag ging es dann zu einer Schwimmbadanlage, die Sonne hat ganz ordentlich geschienen. Auch wenn weder Sophie noch Diana noch ich gebadet haben, war es dennoch ein netter Vormittag. Besonders an der Anlage war ausserdem die Schlammpackung, die man sich geben konnte. Sehr lustig und wohl gut für die Haut. Nach dem Mittagessen sind die anderen weitergefahren nach Girardot, zur Finca eines anderen Bekannten, während Sophie, Diana und ich aufgebrochen sind zurück nach Bogotá, wo dann die Temperaturen plötzlich wirklich angenehm erscheinen, da wir alle einiges an Arbeit für die Uni anstehen hatten. Ich hab jetzt gerade erst meine Reseña für morgen abgeschlossen.
War insgesamt also wahrlich kein spektakuläres, aber doch sehr schönes Wochenende. Ausserdem habe ich gelernt, dass sechs Leute ohne Probleme in ein Taxi passen.
Diana und ich. Vor der Finca.
Bierflaschenstapeln.
Sophie und Pablo Neruda, unser Begleiter dieses Wochenende.
Diana und der Schlamm.
Nayibe, Julián und Stefan: noch mehr Schlamm.

Samstag, 7. November 2009

eine Woche später

Gestern hat tatsächlich trotz aller Bemühungen der Verwaltung das Aquelarre stattgefunden: Die Playita voller Menschen, rundherum Zelte, lustige, ausgelassene, zum Teil kreative Menschen. Dafür auch einige Schnapsleichen, die von Sanitätern weggetragen wurden. Und ab zehn Uhr die ersten halbnackten Betrunken, die über die Plaza Che gelaufen sind.
Dabei hat man sich doch so bemüht, das alles zu verhindern. Allerdings konnte man es sich nicht leisten, noch einen Tag auf Unterricht zu verzichten. Also wurden nur alle Leute an den Eingängen um die Studierendenausweise gebeten, Taschen gefilzt, Autos durchsucht. Und ab 8 eigentlich niemand mehr reingelassen. Aber auch dagegen wusste man sich zu wehren: Wenn 20-30 Leute gleichzeitig reinströmen, können zwei-drei Sicherheitsleute nichts machen.
Naja, trotz allem waren wohl verhältnissmässig wenig Leute da im Vergleich zu vergangenen Jahren. Die Athmosphäre aber eigentlich wirklich angenehm. Ich habe es dennoch etwas ruhiger angehen lassen, und bin dann noch mit zu Sophie und Diana nach Hause gegangen, wo wir den Abend nett ausklingen lassen haben.
Als ich dann um 3 mein Taxi nach Hause genommen habe, hat es in Strömen gegossen: Die armen Studis, die dann wohl in ihren Zelten gefroren haben.

Freitag, 30. Oktober 2009

Aquelarre abgeblasen

Neuer Akt des Rektorats gegen die Studierenden. Es wurde kurzerhand gestern per Mail rumgeschickt, dass heute und morgen die gesamte Uni geschlossen bleibt für alle, kein Unterricht stattfindet. Aus Sicherheitsgründen. Denn für heute Abend war das traditionelle Aquelarre geplant, bei dem die Studierenden auf dem Unigelände Zelte aufschlagen, campen und eine Party veranstaltet, die zehn Mal grösser sein soll als die eines normalen Freitags. Da bekannt ist, dass das Rektorat das alles nicht so klasse findet, sind einige schon seit Tagen dabei, Alkohol und Zelte auf das Gelände zu schmuggeln und in Schliessfächern zu verstauen. Jetzt ist also der Schnaps drinnen und die Studis draussen. Was die Verwaltung fürchtet: Drogen, Sex, Alkohol. Kurz: Chaos. Also irgendwie verständlich die Sorge. Aber wäre schon interessant gewesen, das ganze Treiben zu sehen. Und die Studis planen natürlich gleich, das ganze in einer Woche nachzuholen. Mal schauen, wer letztlich die Oberhand behält.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Normalisierung und mehlige Demo

So langsam normalisiert sich der Uni-Alltag wieder. Wahrscheinlich wird das Semester nicht einmal verlängert. Diese Woche haben tatsächlich drei von vier Veranstaltungen stattgefunden. Das heisst dann allerdings zum Beispiel in Geschichte, dass die Hälfte der Stunde (naja der 3 Stunden) über die Situation der Uni diskutiert wird und die andere Hälfte über die Lektüren geredet wird. Dementsprechend geht es jetzt zügig aufs Ende zu. Heute habe ich die vorletzte Reseña abgegeben, werde ich sie vermissen? Übrigens hab ich find ich nen neuen Rekord geknackt, und zwar am Montag einen 400-Seiten-Text (zum Modell der agroindustriellen Entwicklung Kolumbien zwischen 45 und 90) in 4 Stunden zusammengefasst und bewertet, natürlich ohne ihn gelesen zu haben. Dass ich derartige Fähigkeiten entwickeln würde, hätte ich dann doch nicht gedacht. Jetzt stehen also nur noch eine Reseña, eine Klausur und zwei Abschlussarbeiten an, die interessanterweise aber schon am Ende des Semesters (also Ende November) abgegeben werden müssen.
Heute bestand die zweite Hälfte des Geschichtskurses darin, zusammen zur Demo zu gehen. Also sogar der Prof ist mitgekommen. Dass die Streiks nachlassen, heisst natürlich nicht, dass alle Proteste aufhören. Und selbst beim vierten Demozug (meinem zweiten) in drei Wochen sind erstaunlich viele Leute da. Es ging mal wieder von der Uni bis zur Plaza Bolívar, wirklich ein gewaltiges Stück. Heute war dagegen im Gegensatz zu vergangener Woche das Wetter gnädig, die Sonne hat ordentlich geknallt. Macht doch wirklich mehr Spass bei gutem Wetter. Interessant finde ich die unendliche Kreativität beim Erfinden neuer Sprüche. Die werden natürlich dauerhaft gerufen und gesungen. Dementsprechend heiser bin ich jetzt. Ausserdem bin ich seit dem Ende der Demo damit beschäftigt, Mehl aus meinen Haaren zu entfernen. So ganz hab ich den Sinn des Mehlverstreuens (über filmende Journalisten, Freunde im Zug und am meisten über sich selbst) nicht verstanden. Auf jeden Fall hatte ich das Pech, dass ein Kumpel von mir darin seinen Zeitvertreib während der Demo gefunden hat. Und er ist halt auch mir zweimal begegnet.
Ansonsten war die vergangene Woche irgendwie sehr nett, ohne dass irgendetwas besonderes passiert wäre.

Dienstag, 20. Oktober 2009

¡Viva la U!, ¡viva!, ¡viva la universidad!

"Uribe, porcino, paraco, asesino."

Porcino: Uribe hatte ja die Schweinegrippe. Paraco: Paramilitär. Asesino: Mörder. Also eine sehr freundliche Bezeichnung.

Es lebe die Universität! Lass nicht zu, dass sie privatisiert wird!

"Llueva o truene, la nacho se mantiene"

Ob Regen oder Donner, die Nacho (Universidad Nacional) bleibt standhaft.



Natürlich werden unterwegs auch Spuren hinterlassen: "Miseria europea". Auf dem Rückweg übrigens wieder sauber.

Auch hier werden Spuren entfernt.

Regen.

"Somos UN, somos un grito de libertad"

"Wir sind die UN, wir sind ein Freiheitsruf"
Heute war ein grosser Demozug der öffentlichen Unis des Landes. Viele Studis, gute Stimmung, friedlich. Leider dann fast abgesoffen im Regen. Der Zug ging von der Plaza Che bis zum Zentrum, zum Senat.
Beginn des Demozuges auf der Plaza Che.
Die Avenida Ciudad de Quito, Carrera 30, blockiert.

Später vor dem Senat.

Bolívar encapuchado.

José.

Montag, 19. Oktober 2009

Der Streik geht weiter

Die Studierenden, heute nach der Vollversammlung im Auditorio León de Greiff, das sich in diesem Gebäude befindet.
Die neu renovierte Bibliothek. Natürlich längst "eingeweiht". Andere Seite der Plaza "Che".
Rückseite der Bibliothek. Humorvoller Protest gegen die Militärbasen.

Und Che darf natürlich nicht fehlen.

Und so sieht Streik aus. Wer diesen brechen wollte, müsste sich erst durch die Stühle kämpfen.

Was ist Entführung?

Die Festgenommenen sind zum Glück mittlerweile freigelassen worden, da ihnen nichts nachgewiesen werden konnte. Ein bisschen Rechtsstaat? Naja, wenn man bedenkt, dass genau vier der 22 Studenten der Unal waren und unter anderem ausserhalb der Uni festgenommen wurden ohne diese auch nur betreten zu haben. Einer meinte gar, er hätte den Campus noch nie betreten, studiere in einer ganz anderen Uni und habe nur gerade seinen Onkel besucht, der in der Nähe wohnt. Immerhin: gut, dass sie wieder frei sind. Aber man kann sich jetzt ernsthaft fragen, was wohl eher eine Entführung ist, das Verhindern des Wegfahrens eines Autos, oder das kommentarlose Verhaften, Wegsperren absolut unbeteiligter, zum Teil minderjähriger Menschen.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Nachtrag

Noch einmal kurz zu den Vorkommnissen am Freitag. Der Rektor wurde tatsächlich fünf Stunden von einer grossen Menge Studierenden in seinem Auto festgehalten und aufgefordert im Auditorio León de Greiff die finanzielle Situation zu erklären. Am Ende hat man sich darauf geeinigt, dass er dies am Montag macht und er konnte die Uni verlassen. Erst danach sind Polizisten mit Motorrädern, Luftschüssen und Tränengas in die Uni eingedrungen und haben ziemlich wahllos Studierende festgenommen. Dabei haben sie wohl auch Leute aufgescheucht, die offensichtlich einfach am Fussball spielen waren. Im Gegensatz dazu der Pressebericht. Natürlich auf Spanisch und leider in schlechter Tonqualität. Aber einen bildlichen Eindruck gibt es trotzdem. Wassermann hat zwar hinterher auch seine Situation wie Uribe als Entführung bezeichnet, allerdings den Polizeieinsatz kritisiert. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Freitag, 16. Oktober 2009

Wassermann secuestrado?

Heute muss ich mal ein wenig aus Hörensagen berichten, da ich selbst heute nicht in der Uni war. Und zwar wurde heute im Rahmen der Proteste der Rektor der Uni, Moisés Wassermann, von einigen Studierenden mehrere Stunden festgehalten, da dieser nicht vor der Vollversammlug die finanzielle Situation der Uni erklären wollte. Was allerdings die genauen Motive waren, weiss ich auch nicht genau. Auf jeden Fall hat dann der Präsident Uribe höchstpersönlich Polizeieinheiten auf den Campus geschickt, wo deren Präsenz eigentlich verboten ist. Dort dann massiver Tränengaseinsatz. Unterdessen haben sich wohl die Studierenden und der Rektor geeinigt, so dass dieser gehen durfte. Das Vorgehen der Polizei wurde mir als sehr brutal beschrieben. Einige Festnahmen, aber anscheinend eher Unbeteiligte. Der Anklagepunkt könnte Entführung lauten. Sehr interessant sind dagegen die Presseberichte, die doch deutlich abweichen von den Berichten, die ich von verschiedenen Personen gehört habe. Da werden einseitig die Studierenden als böse abgestempelt, als von Guerrilla unterwandert. Ausserdem Überschriften wie "Angebliche Studenten..". Aber was will man erwarten. Übrigens ist Uribe dann um 19:30 selbst in die Uni gekommen. Was für eine Ehre.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Regen und Fussball

Argentinien hat es doch noch geschafft, mit einem Sieg in Montevideo, nach einem eher schlechten Spiel. Da Ecuador in Chile erwartungsgemäss verloren hat, konnte sich Uruguay trotzdem den Relegationsplatz (gegen Costa Rica) sichern. Was mich mal wieder beeindruckt hat (auch wenn ich ähnliche Einstellungen schon in Ecuador und Peru beobachtet habe), war, wie sehr sich hier alle ein Ausscheiden Argentiniens gewünscht haben. Und zwar nicht nur wegen der Favoritenrolle, nein, die Argentinier gelten hier als arrogant und eingebildet. Wie auch immer.

Ich bin weiterhin erkältet, was aber gar nicht so dramatisch ist, da in der Uni tatsächlich gestreikt wird und keinerlei Veranstaltungen stattfinden. Ausserdem ist jetzt die Regenzeit eindeutig gekommen und scheint auch erstmal zu bleiben. Im Moment regnet es draussen in Strömen, es blitzt und donnert, es ist um drei Uhr schon ziemlich dunkel. Ich bin auf jeden Fall froh, hier im Warmen zu sitzen und Aguapanela con limón (in Wasser aufgelöster Vollrohrzucker mit Limettensaft), Zitronenmelissentee (toronjil), agua de canela (Zimt) und chocolate negro (Trinkschokolade aufgelöst in heissem Wasser) trinken zu können.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Was bringt es schon zu rechnen?

Denn Kolumbien ist nach einer (verdienten) Niederlage gegen Chile ausgeschieden. Ecuador (23 Punkte) kann sich trotz der Niederlage gegen Uruguay mit einem Sieg in Chile noch aus eigener Kraft für den Relegationsplatz gegen den Nordamerika-Vierten qualifizieren, da am letzten Spieltag Uruguay (24 Punkte) und Argentinien (25 Punkte) aufeinander treffen. Aber schwer genug für Ecuador, auch wenn Chile (30 Punkte) bereits qualifiziert ist. Brasilien hat interessanterweise heute in La Paz gegen Bolivien verloren, allerdings ist Brasilien schon durch und Bolivien ohne Chance.

Hier gibt es ansonsten nicht viel neues. Heute hat es in Strömen gegossen, ich bin leicht erkältet. Und in der Uni ist Streik angekündigt, Ende nicht abzusehen. Morgen ist allerdings erstmal regulärer Feiertag. Vergangene Woche war es erstaunlich ruhig in der Uni. Zumindest keine grossen Proteste. Dafür allerdings von Mittwoch bis Freitag Dauergeschichtenerzählen in der Perola, da dieser Kulturraum zwanzigjähriges Bestehen gefeiert hat.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Kolumbien rechnet

Und zwar eigentlich schon seit Wochen. Denn am Samstag und Mittwoch sind die entscheidenden Spiele der Nationalmannschaft gegen Chile und Paraguay. Und auch wenn die Chancen, sich noch zu qualifizieren, eher theoretisch sind, so wird doch dauerhaft in Radio und Fernsehen genau erklärt, bei welchen Konstellationen und Ergebnissen man sich qualifizieren kann.

Übrigens ist es doch nicht so regnerisch, wie ich befürchtet hatte. Bisher ist der Oktober sogar ziemlich trocken. Ungewöhnlich trocken. Mir soll es recht sein, wenn ich nicht jeden Tag auf dem Weg zur Uni durchweicht werde. Aber komisch ist es trotzdem. Naja, Wetter ist ja bekanntlich Chaos.

In der Uni ist die Situation dafür etwas stürmischer. Schon vergangene Woche war einiges los. Demonstrationen. Ich konnte von meiner Wohnung aus die explodierenden "Papa bombas" hören, die hier beliebten Sprengsätze. Ausserdem soll die Polizei mit Gaseinsatz gegen die demonstrierenden Studierenden vorgangen sein. Interessanterweise darf die Polizei hier nicht auf das Unigelände, die Scharmützel finden also an den Eingängen statt, von wo aus auch das Gas Richtung Plaza Che gesprüht wird. Die Eingänge werden dann auch schnell geschlossen, so dass niemand mehr rein und raus kann. Für diese Woche sind grosse Versammlungen geplant. Ein Streik ist wohl wahrscheinlich, ebenso natürlich weitere Demos und Konflikte. Einerseits wird man sich hier wohl einem Generalstreik kommende Woche anschliessen. Andererseits gibt es durchaus auch interne Gründe. Aktuell geht es um die Unterfinanzierung der Uni sowie die Pensionsansprüche der Unimitarbeiter. Ich werde natürlich von allem berichten, was passiert.

Gestern Nacht sass ich noch bis spät an einer Reseña, das Thema war allerdings mal wieder sehr interessant. Das zu rezensierende und zusammenzufassende Buch handelte von der Praxis der Verhängung des Ausnahmezustands während des "Frente Nacional" (1958-1974). Diese Koalition der beide grossen Parteien (liberale und konservative) hatte sich gebildet, um den populistischen Präsidenten Rojas Pinilla (1952-57) abzulösen, der nach einem friedlichen Militärputsch an die Macht gekommen war und der zunächst allseits begrüsst worden war, dessen Regierung aber zunehmend diktatoriale Züge angenommen hatte, in der Bevölkerung ungemein beliebt, unter anderem wurde er mit Perón verglichen. Die Praxis dieser Koalition, die sich sogar in der Verfassung verankern liess, war aber über weite Strecken weitaus unterdrückender und diktatorialer als die Militärregierung. Zur Unterdrückung sozialer Bewegungen bediente sie sich dieses "Estado de sitio", der, in der Verfassung zu finden, schon unter vorherigen Regierungen angewandt, aber in dieser Zeit perfektioniert, fast alles erlaubte, zum Beispiel Pressezensur oder Versammlungsverbot, und dessen angeblicher Grund die Bekämpfung der "Violencia" (Gewalt) war, die ironischerweise aus den Konflikten zwischen den beiden Parteien entstanden war. Diese Praxis hielt fatalerweise auch nach dem Ende des "Frente Nacional" an. Interessanterweise hat sich aus der Bewegung Rojas Pinillas später unter Führung dessen Tochter eine linke Partei gebildet, ausserdem hat sich eine linke Guerrillaorganisation (M-19) abgespalten. Heutige Nachfolgepartei ist übrigens der Polo Democrático Alternativo, die wichtigste linke Oppositionspartei, die aktuell auch den Bürgermeister Bogotás stellt: Samuel Moreno Rojas, Enkel des Generals Gustavo Rojas Pinilla.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Maicao


Die drittgrösste Moschee Lateinamerikas. Man beachte meinen Kopf unten im Bild.

Maracaibo, la tierra del sol amado

la Virgen de la Chinita, religiöses Symbol Maracaibos

La Plaza de la República
Avenida Bellavista und Auto neusten Modells.

Taller de diseño de José Santiago




Hier bedruckt Santiago also seine T-Shirts.

Rio de la Hacha


La Casa de la Cultura