Mittwoch, 28. Oktober 2009

Normalisierung und mehlige Demo

So langsam normalisiert sich der Uni-Alltag wieder. Wahrscheinlich wird das Semester nicht einmal verlängert. Diese Woche haben tatsächlich drei von vier Veranstaltungen stattgefunden. Das heisst dann allerdings zum Beispiel in Geschichte, dass die Hälfte der Stunde (naja der 3 Stunden) über die Situation der Uni diskutiert wird und die andere Hälfte über die Lektüren geredet wird. Dementsprechend geht es jetzt zügig aufs Ende zu. Heute habe ich die vorletzte Reseña abgegeben, werde ich sie vermissen? Übrigens hab ich find ich nen neuen Rekord geknackt, und zwar am Montag einen 400-Seiten-Text (zum Modell der agroindustriellen Entwicklung Kolumbien zwischen 45 und 90) in 4 Stunden zusammengefasst und bewertet, natürlich ohne ihn gelesen zu haben. Dass ich derartige Fähigkeiten entwickeln würde, hätte ich dann doch nicht gedacht. Jetzt stehen also nur noch eine Reseña, eine Klausur und zwei Abschlussarbeiten an, die interessanterweise aber schon am Ende des Semesters (also Ende November) abgegeben werden müssen.
Heute bestand die zweite Hälfte des Geschichtskurses darin, zusammen zur Demo zu gehen. Also sogar der Prof ist mitgekommen. Dass die Streiks nachlassen, heisst natürlich nicht, dass alle Proteste aufhören. Und selbst beim vierten Demozug (meinem zweiten) in drei Wochen sind erstaunlich viele Leute da. Es ging mal wieder von der Uni bis zur Plaza Bolívar, wirklich ein gewaltiges Stück. Heute war dagegen im Gegensatz zu vergangener Woche das Wetter gnädig, die Sonne hat ordentlich geknallt. Macht doch wirklich mehr Spass bei gutem Wetter. Interessant finde ich die unendliche Kreativität beim Erfinden neuer Sprüche. Die werden natürlich dauerhaft gerufen und gesungen. Dementsprechend heiser bin ich jetzt. Ausserdem bin ich seit dem Ende der Demo damit beschäftigt, Mehl aus meinen Haaren zu entfernen. So ganz hab ich den Sinn des Mehlverstreuens (über filmende Journalisten, Freunde im Zug und am meisten über sich selbst) nicht verstanden. Auf jeden Fall hatte ich das Pech, dass ein Kumpel von mir darin seinen Zeitvertreib während der Demo gefunden hat. Und er ist halt auch mir zweimal begegnet.
Ansonsten war die vergangene Woche irgendwie sehr nett, ohne dass irgendetwas besonderes passiert wäre.

1 Kommentar:

  1. Aus dem Mehl wuerde ich Kuchen backen und an die hungrigen Demonstrierenden verschenken^^
    Klingt doch alles spannend!!

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